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Salix OS - ein verstecktes Juwel unter den Linux-Distributionen

Eine kleine Hintergrundgeschichte. Ich bin Linux-Nutzer seit 2007. Einige Zeit vorher habe ich darüber in einem Magazin gelesen, aber hatte keinen Weg, es zu bekommen. Endlich haben wir Internet gekriegt, und so bestellte ich dann eine Ubuntu 7.10 CD von shipit.ubuntu.com - sie hatten diese einst kostenlos versendet, aber bestehen schon lange nicht mehr. Damit startete meine lange Linux-Reise. Als nächstes kam das Wechseln von Ubuntu to Kubuntu (ich habe KDE 3 geliebt!), und als sie zu der (mMn) schrecklichen KDE 4 gewechselt sind, habe ich nach einer Weile entschieden, dass ich das nicht mehr ertragen kann, und suchte nach einer anderen Distribution.

Slackware

Zu dieser Zeit habe ich von der Linux-Distribution für die klugen Leute gehört - Slackware. Man werde lernen, wie Linux wirklich funktioniere, versprachen sie. Ich brauchte keine weitere Überzeugung - es war schon bald auf meinem Laufwerk. Tatsächlich habe ich eine Menge gelernt (kann das nicht von den *buntus behaupten..), und Slack hat noch immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. Tatsächlich habe ich keine nicht Slack-Distro seitdem für mehr als ein paar Tage oder so genutzt. Schlussendlich aber hatte reines Slack viele Probleme.

Zuallererst, es hat zu viel Zeug standardmäßig installiert. All die größeren Desktop-Umgebungen, einige Webbrowser, E-Mail-Clients, Musik-Player, die ich niemals nutzen würde. Und all die Bibliotheken, von denen jene abhängen. Nach jeder Slackware-Installation, musste ich einige Zeit mit Aufräumen verbringen, was zum Beispiel nur eine einzige von allen Standard-Desktop-Umgebungen übrig ließ. Natürlich ist es unmöglich, alles zu entfernen, was man nicht braucht - und sehr einfach, sein System kaputtzumachen (habe das häufiger getan, als ich mich erinnern kann..). Speicherplatz war auch ein Problem, da ich einen sehr alten Computer hatte. Gab es keinen besseren Weg?

Doch, den gab es - er nennt sich Salix OS!

Lasst uns mit dem Installationsprozess beginnen. I habe schon immer ein Problem in diesem Teil mit vielen Distributionen gehabt. Da ich zu der Zeit keinen CD- / DVD-Brenner hatte, habe ich von USB-Laufwerken installiert - und in Slackware war das recht kompliziert. Salix hat das ziemlich angenehm gehandhabt - man konnte einfach die ISO (13.37) auf ein 1GB-Laufwerk packen, davon aus hochfahren, und es hat einfach funktioniert.

Eine rationale Philosophie

Salix folgte (und tut es noch immer!) der erfrischenden Philosophie von einer Anwendung pro Tätigkeit. Es enthielt alles Nötige für den regulären PC-Gebrauch - eine schlanke Desktop-Umgebung , einen Webbrowser, Musik-Player, Bildbearbeitungsprogramm, E-Mail-Client, IDE, Torrent-Client, etc. - und kein Durcheinander in Sicht! Man muss nichts entfernen = geringe Chance kaputtzugehen. Schon das alleine machte den Sack für mich zu, aber Salix hatte noch andere Vorteile gegenüber purem Slack.

Viele Komfortwerkzeuge verfügbar

Während einfaches Slackware manuelles Herunterladen und Installieren der Programme benötigte, hatte Salix graphische Werkzeuge, um das zu verwalten - Gslapt und Sourcery (für SlackBuilds). Die Haupt-Repositories haben auch Abhängigkeitsauflösung unterstützt, was erneut die Gefahr des Kaputtgehens verringerte. Natürlich konnte man immer noch nach der altmodischen Methode installieren, wenn man wollte (und das war auch manchmal notwendig).

Auch andere Dinge waren praktischer in Salix, zum Beispiel Benutzer- und Gruppenverwaltung - welche in Slackware sperrige Terminal-Kommandos brauchte. Pures Slack hatte keine Liebe zu GUIs außer dort, wo sie notwendig waren - selbst etwas Sensibles wie Partitionsverwaltung war textbasiert, während Salix GParted standardmäßig hatte.

Heutzutage hat sich Salix' Überlegenheit gegenüber Slackware noch weiter erhöht. Die Live-ISO ist verfügbar mit einem schönen graphischen Installationsprogramm, während Slack noch immer am antiken textbasierten Installationsprogramm festhält. Es war nett zu früherer Zeit, aber es ist Zeit voranzurücken.

Was ist mit den anderen Distributionen?

Nun, Salix' Hauptüberzeugungsargument - die Eine-Anwendung-pro-Tätigkeit-Philosophie, wird nur von einer anderen Distribution erfüllt - Zenwalk - aber ist deutlich weniger ausgereift. Es ist keine Live-ISO verfügbar, und das Installationsprogramm ist ein antikes textbasiertes. Nur 64-bit-Prozessoren sind unterstützt. Es hat nicht einmal eine richtige Website oder Dokumentation. Wie steht es mit anderen, wie den *buntus? Nun, die habe ich schon lange hinter mir gelassen. Seit ich Salix selbst erlebt habe, will ich nicht wieder zu den Distributionen mit "Wirf alles dorthinein"-Philosophien zurrückkehren. Kein Wirrwarr zugelassen!

Zusammenfassung

Salix ist eine vorsichtig angefertigte Distribution, die das Folgende befriedigt:

Es gibt keine andere Distribution, die dazu passt. Ein kleines Problem habe ich allerdings mit dieser - nämlich würde ich ein paar Standardanwendungen anders wählen. Mozilla Firefox hat eine Menge Datenschutzprobleme (Archiv), und ich denke, Ungoogled-Chromium ist eine bessere Wahl. Exaile ist ein recht guter Musik-Player, aber QuodLibet ist mit seinen modernen Filterfähigkeiten überlegen. Das ist jedoch bloß Korinthenkackerei - gegenüber einer Distribution, die ansonsten so ziemlich perfekt von der Stange ist (und man kann durch die Repositories problemlos die Anwendungen, die man nicht mag, ersetzen). Ich bin dabei seit fünf oder sechs Jahren durchgehend geblieben, nur manchmal habe ich mir etwas anderes angesehen aus reiner Neuartigkeit - was nie länger als zwei Tage oder so angedauert hat. Salix regelt!

Zusätzliche Informationen

Man kann Salix OS hier herunterladen. Wenn es dir gefällt, schreib einen netten Bericht hier. Die Beliebtheit lag letzten Monat auf Platz 139, schlechter als server-ausschließliche Distributionen, Distributionen für spezifische Tätigkeiten oder schlicht unterlegene Distributionen. Lass uns das ändern! Salix ist eine vollwertige Desktop-Distribution und verdient mindestens einen Platz in den Top 30.

Übersetzt von Lamprokles 30 / 04 / 2019.